Bereits auf den Kuali Days im November 2015 zeichnete sich ab, dass OLE vor Veränderungen steht. Die bisherige Software setzt auf der von der Kuali Foundation bereitgestellten Middleware „Rice“ als technischer Plattform auf. Die Foundation befindet sich jedoch z. Zt. in einem sichtbaren Fusionsprozess mit dem von ihr im August 2014 gegründeten kommerziellen Zweig „KualiCo“. KualiCo ersetzt derzeit die bisherige Middleware „Kuali Rice“ durch das neue Produkt „Kuali Core“. Diese ist nicht mehr mit dem bisherigen Rice kompatibel. KualiCo möchte zukünftig exklusiv eine vollständige Service-Suite als kommerziellen SaaS-Service anbieten. Nur die bisherige Basis-Software wird in diesem Szenario weiter als Open Source Software verfügbar bleiben.
Damit benötigt die OLE-Software eine neue technische Basis unter Sicherstellung der freien Verfügbarkeit. Aus diesem Grund und unter Bezug auf die OLE-Idee einer „offenen, flexiblen, erweiterbaren und von Bibliotheken für Bibliotheken entwickelten, zukunftsfähigen Software“ traf das OLE Board Anfang März 2016 die Entscheidung, den Sitz von OLE’s „Intellectual Property“ und seine Dachorganisation mit eigener Infrastruktur und Administration in eine neue Open Library Foundation zu verlagern.
Bereits mit dem Wechsel der Entwicklungsplattform auf Github Ende 2015 können neben der Fa. HTC Global Services auch Softwareentwickler aus der OLE-Community Beiträge leisten.
Die notwendige Weiterentwicklung auf ein neue technische Plattform (Library Service Platform = LSP) wird die OLE Community gemeinsam mit den Firmen EBSCO und Index Data realisieren. Ein „Letter of Intent“ wurde seitens der OLE Community am 01.05.2016 unterzeichnet.
Die Fa. EBSCO ist bereits im Jahr 2013 der OLE-Community als Entwicklungspartner beigetreten. Sie unterstützt das Projekt im Rahmen ihrer spezifischen non-profit Fördertradition im Bereich „Higher Education“ auf einer strikten Open Source Basis.
Damit einhergehend wird die Softwareentwicklung von HTC auf die Firma Index Data (siehe: http://www.indexdata.com/) verlagert. Mit Index Data wurde ein Partner gewonnen, der bereits vielfältige Erfahrungen im Bereich der Bibliothekssoftwareentwicklung mitbringt und sowohl im europäischen als auch im amerikanischen Raum zu Hause ist.
Daneben wurde eine Förderung durch die Mellon-Foundation für die Ablösung von Rice und den Übergang auf die neue technische Plattform beantragt.
Das deutsche OLE-Projekt ist an allen o.g. Entwicklungen aktiv beteiligt.